... newer stories
Montag, 26. September 2016
Mit Schwung (Berlin, den 18.5.2016)
lia andes, 11:00h
Heute sind wir wieder zu zweit ins Rathaus. Da Mariella noch Pfingstferien hat, hatten Muna und ich vor, uns heute mit unseren Kindern im Rathaus zu treffen. Es ist wieder schönes Wetter. Über die Feiertage war es eher kalt und trüb gewesen, aber wir hatten dennoch frohe Stunden mit meiner Familie und die Sonne im Herzen.
Wir kamen zügig nach Wilmersdorf, bis ich in meine "Lieblingsstrasse" einbog. Mariella rief entzückt:" Hier sind wir in deiner Lieblingsstrasse, Mama, warum nennst du sie eigentlich so?" - "Na, weil ich hier meistens schnell einen Parkplatz finde!" Da erspähe ich einen Platz der gleich frei werden sollte, weil eine Frau ihr Kind gerade anschnallt hatte und zum Kinderwagen ging um ihn einzupacken. " Fahren sie raus ?"- " Ja in ein, zwei Minütchen!" - Von wegen!...
Sie klappt den Kinderwagen recht zügig zusammen. Also blieb ich stehen und wartete. Sie hievt den Kinderwagen in den Kofferraum, so müsste es gehen! Nein, sie entscheidet sich um und dreht den Kinderwagen, so passt es nicht. Umständlich wiederholt sie diese Prozedur, in alle möglichen Winkeln versucht sie den Wagen in den Kofferraum zu drücken. Hinter mir bildet sich eine lange Schlange. Keiner kann vorbeifahren da sich auf der andern Straßenseite zu allem Übel noch ein Lastwagen platziert hat. Alle warten geduldig...
Seelenruhig im Schneckentempo wird der Kinderwagen in den Kofferraum gehoben, und dann wieder gleich umpositioniert. Marie wird ungeduldig: "Was macht die Frau denn so lange mit dem Kinderwagen rum?" Endlich hat die Frau die anfängliche (verschmähte) Position des Kinderwagens wieder gefunden klappt den Kofferraum zu, setzt sich ans Steuer und sucht ihre Schlüssel.
21, 22, 23... ich atme tief durch. Endlich findet sie dann den Rückwärtsgang und fährt aus der Lücke. Anstatt in die freie Richtung abzubiegen, möchte sie aber in meine Richtung fahren und schaut mich empört durch die Windschutzscheibe an. Hinter mir eine dicht aneinander gereihte Autoschlange. "Ist die Frau verrückt, was glaubt die denn, Mama du kannst doch jetzt nicht nach hinten fahren?!" Ich kann es auch nicht fassen und muss lachen. Da fängt die Frau an zu Hupen. "Hup nur, jetzt kannst DU mal warten!", meine ich und fahre mit Schwung in die Parklücke rein.
Im Rathaus angekommen möchte eine übereifrige Helferin Marie nicht reinlassen. " Wie alt ist ihre Tochter denn ?" - " Sie ist 9 und wird dieses Jahr 10." " Nein, dann kann sie nicht rein, hier steht erst ab 10 ! ", sie zeigt aufgebracht auf ein Poster an der Wand. Unbeirrt schreibe ich unsere Namensschilder und hänge sie uns um. " Keine Sorge, ich war mit meiner Tochter schon mal hier und die Frauen und Kinder haben sich darüber sehr gefreut. Sie ist meine kleine Assistentin." Zähneknirschend gibt die übereifrige Helferin nach und wir gehen unter Zuzwinkern von einer weiteren Helferin in den Frauenraum.
Hier haben sich schon einige Frauen eingefunden, und nachdem ich frage, ob sie Lust haben mit mir und meiner Tochter zu singen, legen wir mit großem Eifer los. Marie zeigt die Buchstaben und Zahlen an, die wir besingen. Immer wieder fordere ich die Frauen auf, konzentriert mitzumachen.
Marie ist am Ende der Stunde total platt. Das war wieder ein ganzes Stück Arbeit, aber alle hatten Spaß und haben bis zum Ende mitgemacht. Wir wurden mit einem herzlichen "Dankeschön!" verabschiedet und da sich Muna und ihre Kinder nicht zeigten, sind wir in das neue Kinderzimmer im EG. Auch hier haben wir mit den Kindern gesungen, aber die Betreuerin (mit Kopftuch) war so hektisch, dass es mir ganz schwindelig wurde. Mit viel Ruhe und Geduld besang ich die Zahlen mit Addieren und Subtrahieren. Am Ende betonte ich noch, dass es von Vorteil wäre, wenn alle mitmachen. Zu lernen, sich zu fokussieren ist noch ein Stück Arbeit. Aber auch das bedeutet Integration. Freudestrahlend verabschiedeten sich die Kinder und ich bin mit Marie dann ins Park-Café, denn wir hatten uns dort mit Gunnar zum Mittagessen verabredet.
"Puh, noch mal komme ich aber nicht mit", meint Marie, "das war ja mega anstrengend!" Aber nach einem Schnitzel mit Salat sieht die Welt wieder rosig aus und wir gehen vergnügt Arm in Arm zum Auto.
Wir kamen zügig nach Wilmersdorf, bis ich in meine "Lieblingsstrasse" einbog. Mariella rief entzückt:" Hier sind wir in deiner Lieblingsstrasse, Mama, warum nennst du sie eigentlich so?" - "Na, weil ich hier meistens schnell einen Parkplatz finde!" Da erspähe ich einen Platz der gleich frei werden sollte, weil eine Frau ihr Kind gerade anschnallt hatte und zum Kinderwagen ging um ihn einzupacken. " Fahren sie raus ?"- " Ja in ein, zwei Minütchen!" - Von wegen!...
Sie klappt den Kinderwagen recht zügig zusammen. Also blieb ich stehen und wartete. Sie hievt den Kinderwagen in den Kofferraum, so müsste es gehen! Nein, sie entscheidet sich um und dreht den Kinderwagen, so passt es nicht. Umständlich wiederholt sie diese Prozedur, in alle möglichen Winkeln versucht sie den Wagen in den Kofferraum zu drücken. Hinter mir bildet sich eine lange Schlange. Keiner kann vorbeifahren da sich auf der andern Straßenseite zu allem Übel noch ein Lastwagen platziert hat. Alle warten geduldig...
Seelenruhig im Schneckentempo wird der Kinderwagen in den Kofferraum gehoben, und dann wieder gleich umpositioniert. Marie wird ungeduldig: "Was macht die Frau denn so lange mit dem Kinderwagen rum?" Endlich hat die Frau die anfängliche (verschmähte) Position des Kinderwagens wieder gefunden klappt den Kofferraum zu, setzt sich ans Steuer und sucht ihre Schlüssel.
21, 22, 23... ich atme tief durch. Endlich findet sie dann den Rückwärtsgang und fährt aus der Lücke. Anstatt in die freie Richtung abzubiegen, möchte sie aber in meine Richtung fahren und schaut mich empört durch die Windschutzscheibe an. Hinter mir eine dicht aneinander gereihte Autoschlange. "Ist die Frau verrückt, was glaubt die denn, Mama du kannst doch jetzt nicht nach hinten fahren?!" Ich kann es auch nicht fassen und muss lachen. Da fängt die Frau an zu Hupen. "Hup nur, jetzt kannst DU mal warten!", meine ich und fahre mit Schwung in die Parklücke rein.
Im Rathaus angekommen möchte eine übereifrige Helferin Marie nicht reinlassen. " Wie alt ist ihre Tochter denn ?" - " Sie ist 9 und wird dieses Jahr 10." " Nein, dann kann sie nicht rein, hier steht erst ab 10 ! ", sie zeigt aufgebracht auf ein Poster an der Wand. Unbeirrt schreibe ich unsere Namensschilder und hänge sie uns um. " Keine Sorge, ich war mit meiner Tochter schon mal hier und die Frauen und Kinder haben sich darüber sehr gefreut. Sie ist meine kleine Assistentin." Zähneknirschend gibt die übereifrige Helferin nach und wir gehen unter Zuzwinkern von einer weiteren Helferin in den Frauenraum.
Hier haben sich schon einige Frauen eingefunden, und nachdem ich frage, ob sie Lust haben mit mir und meiner Tochter zu singen, legen wir mit großem Eifer los. Marie zeigt die Buchstaben und Zahlen an, die wir besingen. Immer wieder fordere ich die Frauen auf, konzentriert mitzumachen.
Marie ist am Ende der Stunde total platt. Das war wieder ein ganzes Stück Arbeit, aber alle hatten Spaß und haben bis zum Ende mitgemacht. Wir wurden mit einem herzlichen "Dankeschön!" verabschiedet und da sich Muna und ihre Kinder nicht zeigten, sind wir in das neue Kinderzimmer im EG. Auch hier haben wir mit den Kindern gesungen, aber die Betreuerin (mit Kopftuch) war so hektisch, dass es mir ganz schwindelig wurde. Mit viel Ruhe und Geduld besang ich die Zahlen mit Addieren und Subtrahieren. Am Ende betonte ich noch, dass es von Vorteil wäre, wenn alle mitmachen. Zu lernen, sich zu fokussieren ist noch ein Stück Arbeit. Aber auch das bedeutet Integration. Freudestrahlend verabschiedeten sich die Kinder und ich bin mit Marie dann ins Park-Café, denn wir hatten uns dort mit Gunnar zum Mittagessen verabredet.
"Puh, noch mal komme ich aber nicht mit", meint Marie, "das war ja mega anstrengend!" Aber nach einem Schnitzel mit Salat sieht die Welt wieder rosig aus und wir gehen vergnügt Arm in Arm zum Auto.
... link (0 Kommentare) ... comment
... older stories