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Montag, 12. September 2016
So kann' s gehen (Berlin, den 11.5.2016)
lia andes, 22:56h
Oh jeh, ich war jetzt bereits schon mehr als zwei Monate nicht mehr im Rathaus und daher habe ich es mir heute nicht nehmen lassen, bei strahlendem Sonnenschein nach Wilmersdorf zu düsen. Auch wenn die Zeit noch so knapp war hatte ich letzte Woche nach freundlicher Nachfrage von einer der Organisatorinnen des Frauenzimmers versprochen zu kommen.
Ich kam super schnell zum Zielort und setzte mich, nachdem ich mir ein Plätzchen im Schatten gesucht hatte, mit meiner Gitarre auf eine Bank in den Hof.
Bevor ich die Gitarre in die Hand nehmen konnte, um zu beginnen, stürmte ein Mann auf mich zu und gab mir zu verstehen, dass er die Gitarre jetzt gerne haben wolle, denn er wollte darauf spielen. Ich sagte ihm freundlich, dass das mein Instrument sei und ich damit nun singen würde. Kritisch blickte er mir von der Seite tief in die Augen: "Ich kann aber sehr gut spielen!", betonte er entrüstet. Unbeirrt packte ich meine Gitarre weiter aus, begann zu spielen und setzte meine Stimmbänder in Schwingung. Mit einem verdutzen Ausdruck in seinen Augen hielt der Man den Atem an, seine Gesichtsmuskeln entspannten sich nach und nach. Bald schon wippte er mit dem ganzen Körper im Takt zu meiner Musik. Ich verspreche ihm, mich darum zu kümmern, eine Gitarre für ihn zu organisieren. Er strahlt mich daraufhin an.
In Windeseile gesellten sich nun kleine Gestalten dazu und schwirrten um mich herum...Da ein Mädchen auf dem Roller, dort ein anderes Mädchen mit einem gelben Luftballon und ganz in meiner Nähe ein Babymädchen welches immer wieder begeistert mit seinen kleinen Händchen auf meiner Gitarre trommelte. Ich besang alles um uns herum: "Der Luftballon ist Gelb"..."gelb", tönt es aus den kleinen Kinderkehlchen.
Der Mann sang mit freudigem Eifer mit! "Der Roller ist rot"..."rot", tönte es in den Hof hinein. So besang ich, mit den immer mehr werdenden Kindern, die Farbenvielfalt um uns herum. Es wurde gelacht, gekichert und manchmal gequengelt (weil doch der eine auch mal gerne auf dem Roller fahren wollte!).
Ich war wieder in meinem Element und motivierte alle mitzumachen. "Geht ihr denn auch in die Schule?" wollte ich von den älteren Kindern wissen. "Nein, wir singen doch mit dir!" bekam ich sodann als Antwort. "Das reicht aber nicht, ihr Lieben. Ich bin ja, wenn' s hoch kommt, nur einmal die Woche da." - " Dann komm doch auch morgen." - " In der Schule trefft ihr doch sicherlich auch andere Kinder mit denen ihr dann spielen könnt und so die Sprache schneller lernt." Sie blicken mich mit großen Augen an. " Damit ihr hier in Deutschland zurecht kommt, müsst ihr doch die Sprache lernen?!" " Nein!", betont das Mädchen auf dem Roller, "Ich möchte lieber wieder zurück nach Syrien!" Darauf habe ich erst mal keine Antwort.
Wir singen weiter, bis zwei nette junge Helferinnen auf mich zukommen um mit mir zusammen in den Frauenraum zu gehen. Ich schließe die Tür auf, denn ich hatte mir am Eingang den Schlüssel besorgt. Alles wohl sortiert, gemütlich, mit Lernpostern an den Wänden...ich bin mal wieder beeindruckt. Da sich keine Frauen einfinden gehen wir wieder in den Hof, denn das Wetter ist ja so schön.
Auf mehreren im Schatten an die Hauswand gestellten Bänken sitzen in einer langen Reihe so an die 40 Frauen. Ich frage, ob ich mich dazugesellen darf um mit ihnen zu singen. Freundlich, aber dennoch überrascht, was jetzt wohl kommt, wird mir sofort Platz gemacht. Ich fange an zu improvisieren, mal groovig, mal perkussiv...ein Raunen geht durch die Reihe. Es wird gelacht und gekichert, immer mehr Frauen kommen dazu. Ich kann die meisten motivieren mitzumachen. "Das Kopftuch ist weiß" - "weiß" schallt der Chor der Frauen und Kinder (die nun auch wieder schnell herbeigeeilt sind) in den Hof hinein. Wir besingen die Farben um uns herum. Immer wieder mache ich kleine lustige perkussive Einlagen, das gefällt!
Die Frauen strahlen mich an, als ich meine Gitarre zusammenpacke um zu gehen. " Nächste Woche bin ich wieder bei schönem Wetter hier im Hof und sonst im Frauenzimmer!" - " Danke, das war schön!" Umringt von lachenden, dankbaren Kindern gehe ich zum Ausgang. "Tschüss, bis nächste Woche!" So kann's gehen...es hat mir wieder super Spaß gemacht!
Pünktlich sitze ich dann kurz darauf beim Zahnarzt in Mariendorf und lasse das Erlebte Revue passieren.
Ich kam super schnell zum Zielort und setzte mich, nachdem ich mir ein Plätzchen im Schatten gesucht hatte, mit meiner Gitarre auf eine Bank in den Hof.
Bevor ich die Gitarre in die Hand nehmen konnte, um zu beginnen, stürmte ein Mann auf mich zu und gab mir zu verstehen, dass er die Gitarre jetzt gerne haben wolle, denn er wollte darauf spielen. Ich sagte ihm freundlich, dass das mein Instrument sei und ich damit nun singen würde. Kritisch blickte er mir von der Seite tief in die Augen: "Ich kann aber sehr gut spielen!", betonte er entrüstet. Unbeirrt packte ich meine Gitarre weiter aus, begann zu spielen und setzte meine Stimmbänder in Schwingung. Mit einem verdutzen Ausdruck in seinen Augen hielt der Man den Atem an, seine Gesichtsmuskeln entspannten sich nach und nach. Bald schon wippte er mit dem ganzen Körper im Takt zu meiner Musik. Ich verspreche ihm, mich darum zu kümmern, eine Gitarre für ihn zu organisieren. Er strahlt mich daraufhin an.
In Windeseile gesellten sich nun kleine Gestalten dazu und schwirrten um mich herum...Da ein Mädchen auf dem Roller, dort ein anderes Mädchen mit einem gelben Luftballon und ganz in meiner Nähe ein Babymädchen welches immer wieder begeistert mit seinen kleinen Händchen auf meiner Gitarre trommelte. Ich besang alles um uns herum: "Der Luftballon ist Gelb"..."gelb", tönt es aus den kleinen Kinderkehlchen.
Der Mann sang mit freudigem Eifer mit! "Der Roller ist rot"..."rot", tönte es in den Hof hinein. So besang ich, mit den immer mehr werdenden Kindern, die Farbenvielfalt um uns herum. Es wurde gelacht, gekichert und manchmal gequengelt (weil doch der eine auch mal gerne auf dem Roller fahren wollte!).
Ich war wieder in meinem Element und motivierte alle mitzumachen. "Geht ihr denn auch in die Schule?" wollte ich von den älteren Kindern wissen. "Nein, wir singen doch mit dir!" bekam ich sodann als Antwort. "Das reicht aber nicht, ihr Lieben. Ich bin ja, wenn' s hoch kommt, nur einmal die Woche da." - " Dann komm doch auch morgen." - " In der Schule trefft ihr doch sicherlich auch andere Kinder mit denen ihr dann spielen könnt und so die Sprache schneller lernt." Sie blicken mich mit großen Augen an. " Damit ihr hier in Deutschland zurecht kommt, müsst ihr doch die Sprache lernen?!" " Nein!", betont das Mädchen auf dem Roller, "Ich möchte lieber wieder zurück nach Syrien!" Darauf habe ich erst mal keine Antwort.
Wir singen weiter, bis zwei nette junge Helferinnen auf mich zukommen um mit mir zusammen in den Frauenraum zu gehen. Ich schließe die Tür auf, denn ich hatte mir am Eingang den Schlüssel besorgt. Alles wohl sortiert, gemütlich, mit Lernpostern an den Wänden...ich bin mal wieder beeindruckt. Da sich keine Frauen einfinden gehen wir wieder in den Hof, denn das Wetter ist ja so schön.
Auf mehreren im Schatten an die Hauswand gestellten Bänken sitzen in einer langen Reihe so an die 40 Frauen. Ich frage, ob ich mich dazugesellen darf um mit ihnen zu singen. Freundlich, aber dennoch überrascht, was jetzt wohl kommt, wird mir sofort Platz gemacht. Ich fange an zu improvisieren, mal groovig, mal perkussiv...ein Raunen geht durch die Reihe. Es wird gelacht und gekichert, immer mehr Frauen kommen dazu. Ich kann die meisten motivieren mitzumachen. "Das Kopftuch ist weiß" - "weiß" schallt der Chor der Frauen und Kinder (die nun auch wieder schnell herbeigeeilt sind) in den Hof hinein. Wir besingen die Farben um uns herum. Immer wieder mache ich kleine lustige perkussive Einlagen, das gefällt!
Die Frauen strahlen mich an, als ich meine Gitarre zusammenpacke um zu gehen. " Nächste Woche bin ich wieder bei schönem Wetter hier im Hof und sonst im Frauenzimmer!" - " Danke, das war schön!" Umringt von lachenden, dankbaren Kindern gehe ich zum Ausgang. "Tschüss, bis nächste Woche!" So kann's gehen...es hat mir wieder super Spaß gemacht!
Pünktlich sitze ich dann kurz darauf beim Zahnarzt in Mariendorf und lasse das Erlebte Revue passieren.
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